Der Auftakt der Schausaison war, wie in jedem Jahr, die Junggeflügelschau in Hannover. Hier wurde vom VHGW auch die Deutsche Meisterschaft ausgetragen. Die Ausstellung fand in diesem Jahr bereits am 17. + 18. 10. statt. Eine Bundesschau Mitte Oktober ist für Indische Kämpfer, wie auch für viele andere große Hühnerrassen, sehr früh. Daher fehlte es einigen Tieren noch etwas an Masse.

Alle Tiere zeigten die typischen Rassemerkmale und es war besonders erfreulich, dass keine schmalen, hoch stehenden Tiere ausgestellt wurden.
Insgesamt befanden sich 27 Tiere von drei Züchtern in den Farbschlägen fasanenbraun und weiß-fasanenbraun auf der Schau. Den Anfang machten 10,7 fasanenbraune Exemplare. Hier lag das Niveau bei den Hähnen höher als bei den Hennen. Einigen Hennen fehlte es noch an Masse. Ebenso wäre auch etwas mehr Stand– und Brustbreite bei einzelnen Tieren wünschenswert gewesen. Die meisten Hähne waren vom Typ her sehr ansprechend (Niemann v BB). Bei den weiß-fasanenbraunen Indischen Kämpfern standen 3,7 in den Käfigen. Hier präsentierten sich die Hennen in Form und Gewicht um einiges besser, als die fasanenbraunen. Jedoch waren noch Wünsche hinsichtlich des Gefieders vorhanden.
Leider wurden nur drei weiß-fasanenbraune Hähne ausgestellt. Diese zeigten sich aber in sehr guter Qualität und ohne größere Mangel (Niemann v MB).
Der Titel des Deutschen Meisters fiel bei den Indischen Kämpfern auf den weiß-fasanenbraunen Farbschlag (Niemann 381 Punkte). Gerichtet wurden die Tiere von unserem Sonderrichter Manfred Zalenga.
Die Europaschau fand vom 20.-22.11. In Nitra (Slowakei) statt. Leider gingen nur 12 Tiere an den Start. Sie waren alle von einem Aussteller. Der slowakische Züchter (M. Zámecník) präsentierte zwei Kollektionen in fasanenbraun (378+374 Punkte) und eine in weiß-fasanenbraun (380 Punkte). Bis auf einen b90 Hahn im fasanenbraunen Farbschlag waren alle Tiere von sehr guter Qualität. Gerichtet wurden sie von unserem Sonderrichter Karel van Loy.
Am 28. + 29. 11. fand die Hauptsonderschau des Ur- und Kampfhuhnclubs in Lampertheim statt. 6 Aussteller hatten insgesamt 60 Indische Kämpfer gemeldet. Ein Grund für diese stattliche Anzahl von Tieren ist sicherlich der Umstand, dass die Indischen Kämpfer vom Ur- und Kampfhuhnclub zur Club-Rasse des Jahres 2009 erklärt wurden.
Es wurden 13 Hähne und 23 Hennen des Farbschlages fasanenbraun, ein Hahn in blau-fasanenbraun, 9 Hähne und 12 Hennen in weiß-fasanenbraun und 2 Hennen in weiß gezeigt.
Insgesamt waren eine Vielzahl ansprechender Tiere zu sehen (Niemann v 1,0 weiß-fasanenbraun). Jedoch blieben einige Tiere u. a. markante Rassemerkmale schuldig. Wünsche bzw. Mängel, die auf den Bewertungskarten, sowohl bei den fasanenbraunen, als auch bei den weiß- fasanenbraunen, immer wieder genannt wurden waren: festeres Gefieder, mehr Standbreite, untypischer Schwanzwinkel und bei den Hähnen kleinere Kehllappen. Der recht ansprechende blau-fasanenbraune Hahn hätte noch besser abschneiden können, wenn die Schulterung ausgeprägter gewesen wäre. Die beiden weißen Hennen waren nicht ganz reinweiß im Gefieder. Sie hätten auch etwas mehr Masse und Standbreite zeigen können. Die „Inder“ wurden von unserem Sonderrichter Wolfgang Kaiser Gerichtet.
Als Fazit kann man sagen, dass es, sowohl hinsichtlich der Quantität, als auch hinsichtlich der Qualität eine gelungene Präsentation der Rasse war. Den Titel des Clubmeisters bei den Indischen Kämpfern errangen Niemann und Hörrle. Der Club-Förderpreis ging an Ernst Niemann.
Es bleibt der Rasse zu wünschen, dass sie in Zukunft auf Ausstellungen häufiger so zahlreich vertreten ist.
Den Abschluss der Schausaison 2009 bildete, wie immer die Nationale Rassegeflügelausstellung. Sie fand in diesem Jahr am 12. und 13. Dezember in Dortmund statt.
Es waren insgesamt 21 Indische Kämpfer von 4 Ausstellern gemeldet. Davon fielen 14 Tiere auf den fasanenbraunen, 7 auf den weiß- fasanenbraunen und eine Henne auf den weißen Farbschlag. Leider blieb bei den fasanenbraunen Tieren die Hälfte der Käfige leer. So wurden in diesem Farbschlag nur zwei Hähne gezeigt, die aber recht ansprechend waren. Bei den sechs Hennen war die Qualität sehr unterschiedlich.
Die weiß-fasanenbraunen Inder waren qualitativ hochwertiger, als die fasanenbraunen Tiere. Dies gilt insbesondere für die Hennen (Niemann 1,0 hv SB).
Es bleibt zu hoffen, dass in den nächsten Jahren auf den Nationalen Rassegeflügelausstellungen diese außergewöhnliche Kämpferrasse wieder zahlreicher vertreten sein wird.
Ich wünsche allen Züchtern eine erfolgreiche Zuchtsaison 2010, so dass wir auch im nächsten Jahr wieder viele schöne Indische Kämpfer auf den Ausstellungen bewundern können.

Ernst Niemann